Donnerstag, 2. Februar 2012

Was versteht man heute unter Fundamentalismus? - Teil 2

Fundamentalismus zeigt sich am stärksten in den Religionen mit Eingottglau-
ben, d.h. vor allem im Judentum, Christentum und Islam. Schon Schopenhauer sah
den Fanatismus gerade bei den monotheistischen Religionen:
„... zur Steuer der Wahrheit muss ich hinzufügen, dass die ... fanatischen
Gräuel uns doch nur von den Anhängern der monotheistischen Religionen, also
allein des Judentums und seinen zwei Verzweigungen, Christentum und Islam,
bekannt sind.“
1
In den letzten Jahrzehnten finden wir ihn aber auch bei anderen Religionen. Ha-
ben diese ihn vielleicht den Vertretern des Eingottglaubens abgeschaut?
Wir sollten uns bewusst machen, dass fanatischer Fundamentalismus sich meis-
tens zunächst gegen den größten Teil des eigenen Volkes, gegen die eigenen be-
stehenden religiösen Vorstellungen wendet, wenn diese angeblich die Bestimmun-
gen der Religion verraten haben oder diese nicht korrekt einhalten. Das gibt es so-
wohl im Christentum, Judentum, Hinduismus und besonders auch im Islam. Es kam
und kommt hier immer wieder zu grausamen Terroranschlägen. Denken wir nur an
das Beispiel Algerien.
Leider müssen wir feststellen, dass gerade in der Gegenwart fundamentalistisch-
fanatische Gruppen stärker zum Tragen kommen. Der Fundamentalismus ist, wie
der emeritierte Prof. für Rechts- und Religionssoziologie Dr. Johannes W. Neumann
und seine Frau, die Psychoanalytikerin Ursula Neumann mit Recht betonen – „eine
Folge gesellschaftlicher, politischer und wirtschaftlicher Marginalisierung und Aus-
grenzung“.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen