(Zentrum der Gesundheit) - Hanf gehört zu jenen Lebensmitteln, die sich
durch ihre ungewöhnlich hohe Nährstoffdichte auszeichnen und deren
Nähr- und Vitalstoffe in so ausgewogener Form vorliegen, dass man sie
auch Superfoods nennt. Superfoods sind also Lebensmittel, die uns
bereits durch den Verzehr geringer Mengen eine große Bandbreite
gesundheitlicher Vorteile bieten können. Hanf eignet sich jedoch nicht
nur als Lebensmittel. Hanf ist ein nachwachsender Rohstoff für so
vielfältige Einsatzgebiete, dass er zu Recht als Wunderpflanze
bezeichnet wird.
Hanf als nährstoffreiches Lebensmittel
Joints und Hanf sind nicht unbedingt dasselbe
Übrigens geht es hier NICHT um jenen Hanf, der auch als Marihuana
bekannt ist. Wenn hier von Hanf die Rede ist, dann denken wir dabei also
nicht an einen kleinen Joint nach Feierabend, sondern an den sog.
Nutzhanf. Dabei handelt es sich um eine Hanfsorte, die keine
berauschenden Wirkstoffe (THC,
Tetrahydrocannabinol)
enthält, so dass niemand befürchten muss, mit dem Gesetz in Konflikt zu
geraten, nur weil er gesunde und leckere Hanfprodukte konsumiert.
Wunderpflanze Hanf
Im 18. Jahrhundert noch galt es in manchen amerikanischen Staaten
interessanterweise als strafbar, wenn man sich WEIGERTE, Hanf anzubauen.
Man konnte sogar seine Steuern mit Hanf bezahlen. Und im zweiten
Weltkrieg wurden jene Bauern und deren Söhne vom Kriegsdienst befreit,
die sich dem Hanfanbau widmeten. Warum war Hanf damals so wichtig und
wertvoll?
Tausendsassa Hanf
Aus Hanf wurde ein schmerzstillendes Heilmittel hergestellt. Aus Hanf
ließen sich Stoffe und Kleidung fertigen. Aus Hanf produzierte man
Schiffstaue und -seile. Aus Hanf wurde Papier hergestellt (was die
Wälder schützte). Begnadete Künstler wie van Gogh oder Rembrandt schufen
ihre Werke auf Hanfleinen. Aus Hanföl wurden Farben und Lacke
produziert. Hanf ließ sich sogar in Autos und Treibstoffe verwandeln.
Hanf schont die Umwelt und verbessert Böden
Zusätzlich zu all diesen unzähligen Verwendungsmöglichkeiten ist Hanf
eine äußerst genügsame Pflanze, die auf fast allen Böden ohne oder nur
mit wenig Düngung gedeiht. Hanf ist kaum anfällig für Krankheiten oder
Schädlinge und unterdrückt selbständig jeden Unkrautbewuchs.
Pestizide und Herbizide sind im Hanfanbau somit überflüssig. Gleichzeitig gilt Hanf als Verbesserer der Bodenstruktur und der Bodenfruchtbarkeit.
Hanf ersetzt Erdöl und schützt Wälder
Kurzum, aus Hanf konnte all das hergestellt werden, was man auch aus
Erdöl herstellen kann. Aus Hanf lässt sich ferner all das produzieren,
was auch aus Holzzellulose produziert werden kann. Das aber passte
manchen einflussreichen Gruppierungen so gar nicht ins Konzept.
Große Konzerne hatten in den 1930er Jahren Patente auf die Herstellung
verschiedener Kunststoffe aus Erdöl angemeldet und mächtige
Papiermagnaten erhofften sich Millionen Gewinne aus dem Verkauf eigener
Wälder.
Kampf dem Hanf
Der große Feldzug gegen eine unschuldige Pflanze begann. Hanf wurde für
nahezu alle Übel der damaligen Gesellschaft verantwortlich gemacht. Ob
Drogensucht, Mord, Autounfälle, Unmoral - Hanf war der Schuldige. Doch
sagte und schrieb man in den Medien nicht "Hanf", sondern "Marihuana".
Mit Hanf verbanden die Menschen zu viele positive und hilfreiche Dinge.
Also kreierte man den Phantasienamen Marihuana, um die Aufwiegelung der
Gesellschaft gegen Hanf schnell und nachhaltig vorantreiben zu können.
Viele Menschen wussten folglich gar nicht, dass Marihuana und Hanf
dasselbe war. Sie unterstützten die Diffamierung des Hanfes und die
Durchsetzung eines Hanfverbotes, was sie niemals getan hätten, wäre
ihnen die Wahrheit bekannt gewesen.
Hanfanbau verboten
Im Jahre 1961 war es schließlich weltweit geschafft: Marihuana alias
Hanf ward den Opiaten gleichgestellt und wurde praktisch nur noch im
gleichen Atemzug mit gefährlichen Drogen genannt.
In Deutschland trat im Jahre 1982 ein neues Betäubungsmittelgesetz in
Kraft, das den Hanfanbau vollständig verbot. Erst 15 Jahre später wurde
er - aber nur unter bestimmten Voraussetzungen und strengen Auflagen -
vereinzelt wieder erlaubt.
Und so stößt man heute in manchen Spezialgeschäften und in gut
sortierten Naturkostläden wieder häufiger auf Hanfprodukte: Hanfmilch
gibt es da, Hanfbutter, Hanfbier, Hanftextilien, Hanfpapier,
Hanföl,
Hanfballaststoffe, Hanfkekse, Hanftee, Hanfschokolade, Hanfmatratzen,
Hanfkosmetika, Hanfnüsschen und gelegentlich auch das wertvolle
Hanfprotein.
Hanf als Lebensmittel
Gerade die Samen des Hanfes, die kleinen Hanfnüsschen, gehörten bei
vielen antiken Zivilisationen zu den wichtigsten Grundnahrungsmitteln.
Wissenschaftler fanden heraus, dass Hanf in China, Indien, Babylon,
Persien, Ägypten und den Kulturen in Nord- und Südamerika angebaut und
genutzt wurde.
Natürlich verwendeten diese Völker die Pflanze auch zur Herstellung von
Seilen und Kleidungsstücken, doch benutzte man mit besonderer Vorliebe
den Hanfsamen in der Ernährung. Die Hanfnüsschen wurden pur gegessen, zu
einem äußerst proteinreichen Mehl vermahlen oder zu Öl und Butter
verarbeitet.
Vitamine im Hanf
Hanfnüsschen enthalten
reichhaltige Mengen an Antioxidantien sowie
Vitamin E und die B-Vitamine. Besonders für Vitamin B2 (Riboflavin) ist Hanf eine hervorragende Quelle. Bislang galten
Fleisch und
Milchprodukte
immer als die üppigsten Vitamin-B2-Lieferanten. In Hanf jedoch findet
man deutlich mehr Vitamin B2 als in tierischen Produkten (es sei denn
man isst gerne Leber).
Vitamin B2 spielt unter anderem beim
Muskelaufbau,
bei der Bildung der Stresshormone, für die Schilddrüse, die Augen und
die Sehschärfe sowie in der Hautpflege eine wichtige Rolle. Rissige
Mundwinkel, gesprungene Lippen, brennende Augen und schuppende Haut an
Nase, Mund, Stirn oder Ohren sind mögliche Anzeichen eines
Vitamin-B2-Mangels
Proteinquelle Hanf
Die Hanfsamen bestehen außerdem zu 20 bis 24 Prozent aus reinem
hochwertigen Protein in Form aller essentieller Aminosäuren, die der
Mensch benötigt, um daraus körpereigenes
Eiweiß aufzubauen.
Damit gehört Hanf zu den wenigen Pflanzen, die einerseits ein für den Menschen
vollständiges Aminosäureprofil bieten und andererseits dieses wertvolle bioverfügbare Protein auch in ausreichender Menge bereithalten.
Hanf fördert Muskelaufbau
Unter den im Hanfprotein vorliegenden Aminosäuren befinden sich auch
reichliche Mengen der beiden schwefelhaltigen Aminosäuren Methionin und
Cystein. Sie sind u. a. an der Entgiftung der Zellen und der Produktion
von vitalen Enzymen beteiligt. Zudem ist Hanf reich an den sog.
verzweigtkettigen Aminosäuren, die für das Wachstum der Muskeln und
deren Reparatur nötig sind.
Hanfprotein ähnelt Menschenprotein
Fast 60 Prozent der Hanfproteine bestehen aus einem Eiweiß namens
Edestin, welches noch leichter verdaulich ist als Sojaprotein. Der Großteil der restlichen 40 Prozent liegt in Form von
Albumin vor. Albumin und Edestin haben eine den menschlichen Proteinen sehr ähnliche Molekularstruktur.
Aus diesem Grunde wird das Hanfprotein sehr schnell aufgenommen und
kann beispielsweise leicht in die Immunglobuline unseres Immunsystems
verwandelt werden, die bei der Infektionsabwehr eine große Rolle
spielen.
Hanf schenkt Omega-3-Fettsäuren
Die meisten Menschen leiden bekanntlich an einem ungünstigen
Fettsäure-Verhältnis. Der reichhaltige Fleisch- und Milchkonsum (von
Tieren, die mit
Getreide
statt mit Heu, Gras und Kräutern gefüttert werden), aber auch der
unkritische Verzehr von industriell hergestellten pflanzlichen Ölen
führt dazu, dass die meisten Menschen sehr viele Omega-6-Fettsäuren und
nur wenige Omega-3-Fettsäuren zu sich nehmen.
Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt ein Verhältnis von 4:1
zwischen den Omega-6- und den Omega-3-Fettsäuren. Die normale westliche
Ernährungsweise aber sorgt für ein Verhältnis zwischen 20:1 und 50:1.
Hanf bietet ein optimales Fettsäure-Verhältnis
Ein solch ungünstiges Verhältnis dieser beiden Fettsäuren verursacht,
begünstigt und verstärkt entzündliche Prozesse aller Art.
Chronische Entzündungen
beschleunigen im besten Falle lediglich das Altern, führen meistens
jedoch zu den verschiedensten Beschwerden wie z. B. Gelenkentzündungen,
Herz-Kreislaufproblemen, chronischen Nervenleiden und vielem mehr.
Hanf enthält als einzige Pflanze das optimale
Omega-Fettsäuren-Verhältnis von 3,75:1 (Omega-6 zu Omega-3) und ist
daher ein hervorragender Bestandteil einer entzündungshemmenden
Ernährungsweise.
Hanf enthält die seltene Gamma-Linolensäure
Außerdem stellt Hanf eine der wenigen Ölpflanzen dar, die
Gamma-Linolensäure
(GLA) enthält. GLA kann in signifikanten Mengen nur in Hanföl,
Borretschsamenöl, Nachtkerzenöl, Granatapfelsamenöl, dem Öl der
Schwarzen Johannisbeere und in
Spirulina gefunden werden.
Wegen der allgemeinen Knappheit von GLA mangelt es einem Großteil der
Bevölkerung an dieser wichtigen Fettsäure, die sich äußerst positiv auf
entzündliche Prozesse (z. B. bei
Neurodermitis,
rheumatoide Arthritis, diabetischer Neuropathie etc.) sowie auf eine gesunde Balance des Hormonhaushaltes (z. B. beim
Prämenstruellen Syndrom)
auswirken kann. Ausreichende Mengen von GLA verbessern außerdem
deutlich sichtbar das Hautbild und führen zu festen Nägeln und schönem
vollem Haar.
Hanf unterstützt die Entgiftung des Körpers
GLA aktiviert zudem das Stoffwechselgeschehen ganz erheblich. Die
Fettsäure sorgt dafür, dass eingelagertes Fett effektiver für die
Energiegewinnung eingesetzt und folglich schneller abgebaut wird. GLA
ist ferner am ordnungsgemäßen Funktionieren des zellulären
Energieversorgungssystems namens Natrium-Kalium-Pumpe beteiligt.
Die
Natrium-Kalium-Pumpe
versorgt die Zellen mit Nährstoffen und entfernt gleichzeitig giftige
Abfallprodukte aus der Zelle. Arbeitet die Natrium-Kalium-Pumpe nur
unzureichend, müssen Toxine in den Zellen gelagert werden, die Zellen
werden störanfällig und der gesamte Stoffwechsel verlangsamt zusehends.
Hanf ist also maßgeblich an einer reibungslosen Entgiftung des
Organismus beteiligt.
Hanföl in der Küche
Bereits 20 Gramm eines hochwertigen Hanföles genügen, um den
Tagesbedarf der wichtigsten essentiellen Fettsäuren zu decken. Hanföl
eignet sich zum Dämpfen und Dünsten, sollte aber keinesfalls zum
Frittieren oder Braten verwendet werden.
Am besten gibt man das Öl über die fertig gegarten Speisen. In der Rohkostküche passt das aromatische Öl wunderbar in
Salatdressings, zu Marinaden, Dips oder auch in
Smoothies.
Hanfprotein - die Einsatzmöglichkeiten
Hanfprotein (2 bis 3 Esslöffel pro Tag) wird einfach in Säfte, Wasser
oder in Ihren Lieblingssmoothie gemixt und getrunken. Sportler oder
Menschen in Extremsituationen nehmen die empfohlene Menge zweimal
täglich (Sportler nehmen das Hanfprotein mindestens 30 Minuten vor dem
Training).
Hanfprotein kann aber auch ganz wunderbar Brotrezepturen verfeinern
(bis zu 10 bis 20 Prozent der Gesamtmehlmenge) und verleiht Backwaren -
ob süß oder pikant - ein nussiges Aroma.