Jedes Jahr sterben etwa 8,8 Millionen Menschen an Hunger.
Etwa 1 Milliarde lebt unter der Armutsgrenze und ist ständig vom
Hungertod bedroht. Im Jahr 2010 sind weitere 40 Millionen Menschen unter
die Armutsgrenze gerutscht. In der gleichen Zeit sind die Preise für
Lebensmittel in den ärmsten Ländern um etwa ein Drittel gestiegen.
Obwohl Politiker regelmäßig geloben, die Hunger-Tragödie endlich in den Griff zu bekommen, ist die Anzahl der Menschen, die verhungern, in den letzten Jahren immer weiter gestiegen. Besonders unfassbar: Der Hunger in einer stetig reicher werdenden Welt ist kein unabwendbares
Schicksal. Im Gegenteil, der Hunger ist gemacht, und zwar durch Menschen! Für den Welthunger gibt es viele Gründe: Einen davon hat foodwatch mit der Studie „Die Hungermacher“ dokumentiert: Die Spekulation mit Lebensmitteln an den Rohstoffbörsen. Sie treibt die Preise für Lebensmittel in die Höhe
- mit verheerenden Folgen: Die Menschen in armen Ländern können die
überlebensnotwendigen Lebensmittel schlicht nicht mehr bezahlen. In diesen Ländern müssen Familien 70 bis 80 Prozent ihres Haushaltseinkommens für Lebensmittel aufwenden.
Zum Vergleich: In den westlichen Industrienationen sind es ca. 12
Prozent. Um es noch anschaulicher zu machen: In Deutschland würde eine
vergleichbare Belastung bedeuten, dass Brot fast 30, Butter 16 und der
Beutel Kartoffeln 50 Euro
kostet.
Es ist himmelschreiend: Einige
wenige bereichern sich auf Kosten der Allerärmsten! Und sie setzen unser
Geld dafür ein. Nämlich das Geld, das wir in Investmentfonds, aber auch
in Lebensversicherungen oder Pensionsfonds anlegen. Es ist ein unmoralisches Geschäft, ein Geschäft, das bewusst den Tod von Menschen in Kauf nimmt.
Auch
die Deutsche Bank als eine der größten Investmentbanken ist in diesem
schmutzigen Geschäft aktiv. Ihr Vorstandsvorsitzender Josef Ackermann
ist gleichzeitig Präsident des Bankenweltverbandes und damit der oberste
Bankenlobbyist und einer der einflussreichsten
Banker der Welt. Er ist damit auch persönlich verantwortlich für diese
fatalen Praktiken der Investmentbanken. Deshalb haben wir ihn im
November letzten Jahres mit unserer Kampagne dazu aufgefordert, dafür zu
sorgen, dass die Deutsche Bank ein deutliches Zeichen setzt und aus der
Spekulation mit Nahrungsmitteln aussteigt.
Liebe
foodwatch-Interessierte, um unsere Forderung glaubhaft begründen zu
können und unsere Kampagne zu starten, war erhebliche Vorarbeit
notwendig. Wir mussten einen ausgewiesenen Experten engagieren, um in
monatelanger aufwendiger Recherchearbeit den foodwatch Report „Die
Hungermacher“ zu verfassen. Druck- und Kommunikationskosten sowie
Auslagen für juristische und wissenschaftliche Beratung kommen hinzu.
Qualität kostet, aber ohne Qualität gibt es auch keinen Erfolg. Deshalb
bitten
wir Sie, uns mit 5, 10, oder 20 Euro monatlich zu unterstützen: Werden
Sie bitte Förderer/Förderin von foodwatch!
Unsere
Forderung an Herrn Ackermann, aus der Spekulation mit Nahrungsmitteln
auszusteigen, verbreiteten wir mit einer E-Mail-Kampagne an die Deutsche
Bank. Innerhalb kurzer Zeit hatten sich mehr als 50.000 (!) Menschen
daran beteiligt. Am zweiten Tag der Kampagne schrieb uns Herr Ackermann,
dass die Deutsche Bank bis Ende Januar eine Entscheidung über den
Ausstieg aus dem Geschäft mit Rohstoffen fällen werde. Leider hat sich
unsere große Befürchtung – nämlich, dass es sich bei dieser Ankündigung
um eine bloße Hinhaltetaktik handelte – auf ganzer Linie bestätigt. Denn
vor kurzem erreichte uns ein Brief der Deutschen Bank, in dem diese uns
mitteilte, dass sie sich entschlossen hätten, „einen breiteren Ansatz
als zunächst geplant zu verfolgen und in den kommenden Monaten (!) eine
umfassende Studie (…) zu erarbeiten.“
Danach
sollen die Ergebnisse der Studie mit internationalen Experten,
Wissenschaftlern und Nichtregierungsorganisationen diskutiert werden. Einen Zeitrahmen hat die Deutsche Bank in diesem zweiten Schreiben selbstredend nicht mehr genannt.
Man muss kein Hellseher sein, um sich ausmalen zu können, dass dieser
Prozess nicht Monate, sondern Jahre in Anspruch
nehmen wird und dass an dessen Ende keinesfalls der Ausstieg aus dem
Geschäft mit Rohstoffen stehen wird! Weil wir uns das unter gar keinen
Umständen bieten lassen wollen, werden Sie bitte Förderer/Förderin von foodwatch und helfen Sie auf diese Weise mit, den Druck auf die Deutsche Bank zu erhöhen.
Fordern
Sie mit uns: Schluss mit der allzu durchsichtigen Hinhaltetaktik. Es
kann nicht sein, dass Herr Ackermann vorgibt, weitere Monate mit Prüfen
und Untersuchen verstreichen zu lassen, obwohl unsere Studie
ausreichende Belege für Preissteigerungen durch Spekulation
dokumentiert. Jeder weitere Tag, an dem an den Rohstoffbörsen spekuliert
wird, gefährdet Leib und Leben unschuldiger Menschen!!
Eines
ist sicher: Je mehr Menschen foodwatch regelmäßig unterstützen, desto
wirkungsvoller können wir uns gegen die unmoralischen Geschäfte der
Investmentbanken und die dafür Verantwortlichen wie Josef Ackermann
wehren. Deshalb bitten wir Sie: Gehen Sie direkt jetzt auf unsere
Website und werden Sie Fördermitglied von foodwatch:
Vielen Dank und herzliche Grüße,
Ihr
Thilo Bode
Geschäftsführer
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