Dienstag, 27. März 2012

Fundamentalismus - Der Islam - Teil 3

Fundamentalismus - Der Islam - Teil 3

Wir wissen aus der Geschichte des Islams, dass die Eroberungen meistens keine Glaubenskriege waren, sondern vielmehr Wirtschafts- und Machtkämpfe im Vor- dergrund standen. In den eroberten Gebieten wurden die Menschen nicht zwangsbekehrt. Allerdings wurden viele Menschen mehr oder weniger freiwillig Muslime, schon weil es Vorteile brachte. Aber es gab und gibt, gerade in den Ländern des Islams, viele Juden und Christen. Diese mussten freilich erhöhte Abgaben zahlen und wurden auch sonst häufig benachteiligt. Ein Zeichen für die Duldsamkeit gegenüber Andersgläubigen ist, dass es in islamischen Gebieten christliche und jüdische Gemeinden, Kirchen und Synagogen kontinuierlich durch die Geschichte bis zum heutigen Tag gibt. Ganz anders das Christentum: Es hat in früherer Zeit in seinen eroberten Gebieten den Islam ausgerottet, keine Moscheen und häufig auch keine Synagogen geduldet.“



Der Islam sieht ja bekanntlich in Moses und Jesus Propheten und Vorbilder, wobei natürlich Mohammed als letzter und größter Prophet über den andern steht, insofern duldet er die Buchreligionen.

Kennzeichnend für den Islam ist aber auch, dass er - im Gegensatz zum Juden- und Christentum - keinen Rassismus kennt. Bedeutende Persönlichkeiten des Is- lams vertreten humanistische Anliegen und berufen sich dabei auf den Koran und die Scharia.

Die Geschichte hat bewiesen, dass der Islam nicht aggressiver ist als das Christentum. Die Verbrechen der Kirchen von der Zeit Konstantins bis zur Gegenwart sind beredtes Beispiel dafür.
Es soll aber hier nicht bestritten werden, dass es im Koran auch sehr aggressive Aussagen gibt, in denen es nur von Hass und Kampf gegen Ungläubige, d.h. gegen Andersgläubige strotzt. Z.B. in Sure 5,5:

Und wenn die verbotenen Monate verflossen sind, dann tötet die Götzendie- ner, wo ihr sie trefft, und ergreift sie, und belagert sie, und lauert ihnen auf in je- dem Hinterhalt. Bereuen sie aber und verrichten Gebete und zahlen Zakat, dann gebt ihnen den Weg frei. Wahrlich, Allah ist allverzeihend, warmherzig. 

Solche Aussagen im Koran stammen auffallenderweise aus der späten Zeit des Wirkens Mohammeds, aus seiner kriegerischen Zeit in Medina (6. Periode). Frage: Geht es in den für Juden und Christen maßgebenden Schriften des Alten Testa- ments weniger aggressiv zu? Z.B. heißt es im Alten Testament:

Dtn 7,1ff: „Wenn der Herr, dein Gott, dich in das Land geführt hat, in das du jetzt hineinziehst, um es in Besitz zu nehmen, wenn er dir viele Völker aus dem Weg räumt, ... wenn der Herr, dein Gott, sie dir ausliefert und du sie schägst, dann sollst du sie der Vernichtung weihen. Du sollst keinen Vertrag mit ihnen schließen, sie nicht verschonen..." 

Auch im Neuen Testament gibt es entsprechende Stellen. Z. B:

Mt. 10,34: „Denkt nicht, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen. Ich bin nicht gekommen, um Frieden zu bringen, sondern das Schwert“.

Machen wir es uns bewusst: Man darf den islamischen Terrorismus nicht mit dem Islam gleichsetzen, genau so wenig wie wir den christlichen Terrorismus mit dem Christentum gleichsetzen dürfen.

Islam-Gelehrte stellen in Frage, ob die Selbstmordkommandos, wie wir sie von den Terrorangriffen in den USA oder auch von Israel her kennen, mit den Lehren des Islams vereinbar sind. Im Koran, in der Sure 4,30 heißt es nämlich:

 „... und mordet euch nicht selbst; seht Allah ist barmherzig mit euch.“ 

Weiter soll Mohammed nach der gültigen Überlieferung, nach dem Hadith, gesagt haben: „Wer sich selbst tötet, wird für immer das Feuer der Hölle erleiden“. Und: „Wer sich selbst tötet, wird für immer vom Paradies ausgeschlossen.“

Im übrigen gab es bereits während der Kreuzzüge die extremistischen Assasi- nen. Sie stellten schon damals Mordkommandos auf, Fedayins, welche sich selbst mit opferten. Das Wort für Mörder im Französischen und Spanischen heißt „assa- sins“ bzw. „asesinos“ und hat dort seine Wurzeln.

Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass sich die meisten funda- mentalistischen Vorstellungen der verschiedensten Religionen sehr ähneln. Sie erheben einen Alleinvertretungsanspruch, nur ihre jeweilige religiöse Got- tesvorstellung ist richtig, alle Aussagen ihrer Heiligen Bücher sind wahr. Ihre Vertreter sind arrogant, von sich überzeugt, intolerant und fanatisch. Die ande- ren Menschen würden dem Satan huldigen bzw. sind gottlos und dadurch der Hölle verfallen, ja, die anderen Menschen sind minderwertig. In der Praxis sind jene Fundamentalisten autoritär, verlangen totale Unterwerfung unter den Glauben und Gehorsam gegen ihre Führer. Sie verhalten sich unmenschlich. Sie missachten die Bedürfnisse der Menschen, sind menschenverachtend, wenden sich gegen neue wissenschaftliche Erkenntnisse, usw.

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